Die Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Rottal-Inn-Salzach KEB RIS e.V. findet jedes Jahr in einer anderen Pfarrei statt und es gibt immer ein Vorprogramm. Dieses Mal fand das Treffen in Reischach mit einer Besichtigung der dortigen Pfarrkirche St. Martin und anschließend der Wallfahrtskirche St. Antonius statt. Die Kirchenführungen übernahm Pfarrer Ludwig Sammereier, der den Besuchern auf seine unnachahmliche Art und Weise mit netten und interessanten Geschichte die Geschichte der beiden Kirchen nahebrachte. Mit Begeisterung erzählte er von den verschiedenen Besonderheiten den beiden Kirchen. So war St. Martin ursprünglich romanisch und wurde später barockisiert. Der Taufstein stammt noch aus dem Jahr 1400. Voller Stolz zeigte der Pfarrer auch ein Unikat, die einzige Monstranz mit einer Patrona BavariaeDarstellung.
Anschließend führte ein kurzer Fußweg zur Wallfahrtskirche St. Antonius. Sie wurde 1700 eingeweiht. Diese barocke Kirche besticht durch ihre außergewöhnliche ovale Bauweise. Auch hier wusste der Pfarrer noch einige Geschichten zu erzählen. So wurde der Hochaltar fertig gestellt und dann stellte man fest, dass er nicht in den vorgesehenen Platz passte. Kurzerhand wurde das Mauerwerk der Säulen mit roher Gewalt herausgeschlagen – was nicht gepasst hat, wurde einfach passend gemacht. Er zeigte auch eine Votivtafel, die er hatte anfertigen lassen. Anlass war ein schwerer Unfall mit einem großen Lastwagen, der von der Fahrbahn abgekommen war und ungebremst in die Tankstelle hineinfuhr, die sich gegenüber der Wallfahrtskirche befindet. Der Pfarrer ist überzeugt, dass hier die schützenden Hände des heiligen Antonius und der Mutter Gottes großes Unglück abgewendet haben. Es gab nur Sachschäden, keine Menschen kamen zu Leide. Pfarrer Sammereier begeisterte die Gäste, weil er mit Herzblut, einem unglaublichen Wissensschatz und soviel Menschlichkeit sein Amt leibt und lebt. Gerade solche Menschen und die Mitglieder der KEB und vieler anderer kirchlicher Verbände sind und prägen die Kirche.
Nach den beiden Kirchenführungen und einem Gebetsimplus fand im Gasthaus Reischacher Hof die Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Rottal-Inn-Salzach KEB RIS e.V. statt. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Ulrich Wandt erfolgte der Bericht aus der Vorstandschaft und der Geschäftsstelle durch Reinhold Sterflinger. Anschließend auf das Grußwort von Martin Behringer, dem Vorsitzender der KEB aus dem Bistum Passau, folgten die nach den Regularien vorgesehenen Rechenschafts- und Kassenberichte und die Vorstellung des Haushaltes. Da der Kassenprüfbericht ohne jegliche Beanstandungen war, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Nun konnten die Neuwahlen erfolgen. Schon im Vorfeld hatte man sich über die Zusammensetzung des Vorstandes Gedanken gemacht und bei möglichen Kandidatinnen und Kandidaten angefragt, zumal einige Mitglieder nach vielen Jahren nicht mehr für ein Amt zur Verfügung standen. Aus Altersgründen schiedenGerhard Gruber aus Pfarrkirchen (12 Jahre Beirat, davon 8 Jahre als Bildungskoordinator) und Doris Greser aus Emmerting (8 Jahre Beirat) aus. Auch Pfarrer i.R. Max Pinzl aus Simbach, Helga Haderer aus Emmertingund Anna Huber-Troll aus Kirchweidachtraten nach 4 Jahren Beiratstätigkeit nicht wieder zur Wahl an. Ebenfalls aus dem Beirat verabschiedete sich Ingrid Aldozo-Entholzner aus Tann, die die Geschicke der KEB-RIS 4 Jahre als zweite Vorsitzende und 4 Jahre als Beirat mitgestaltete.Erich Siegl hat sein Amt als Kassenprüfer niedergelegt. Die letzten 14 Jahre hat er zusammen mit Herrn Elmar Wibmer in profunder Weise die Kasse geprüft und darüber hinaus sein Fachwissen der Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. Seine Nachfolge tritt Herr Koloman Sigrüner an. Der Geschäftsführer bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement und bezeichnete dieses als das größte Kapital der Erwachsenenbildung.
Einstimmig wieder gewählt wurden Uli Wandt als Erster Vorstand und Sabine Ecker als zweiter Vorstand. Als Beiräte traten Martin Rasch, Anton Gschrei, Arnold Hutterer, Beate Heigl, Kathrin Zenger, Theresia Nüsslein, Susanne Stimmer, Magelone Diehl-Zahner, Inga Schübel und Andrea Malota an, denen die Anwesenden ihre Stimme gaben.
Reinhold Sterflinger beantwortete zum Abschluss etliche organisatorische Fragen zur Abwicklung von Bildungsangeboten über die KEB und betonte, dass die KEB RIS mit einem Bildungsangebot von über 1.000 Veranstaltungen (so in Zeiten vor Corona) eine gestaltende Kraft in Gesellschaft und in Kirche sei. Kirche sei nicht nur negativ zu sehen, Kirche sei vor allem eine große Vielfalt von Angeboten der verschiedensten Art und stehe für ein Aufgehoben sein im Glauben.